Apocalypto

Apocalypto

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Erscheinungsjahr: 2006
Regie: Mel Gibson

Darsteller: Rudy Youngblood
Dalia Hernández
Jonathan Brewer
Morris Birdyellowhead
Carlos Emilio Baez
Amilcar Ramírez
Israel Contreras

Inhalt@OFDB

An "Apocalypto" hatte ich mich lange Zeit nicht herangetraut. Der Hauptgrund war wohl die Sprache, da der ganze Film in einer Maya-Sprache vertont ist und man so ständig Untertitel lesen muss. Aber als die UK-Blu-Ray dann für 8€ zu haben war, musste ich einfach zugreifen. Ich hatte viel gutes über den Film wie auch über die Blu-Ray gehört und war mehr als gespannt auf die Filmsichtung.
Die erste halbe Stunde ist zunächst vollkommen anders als gedacht. Zur Einführung der Charaktere wird ein Humor benutzt der beinahe "American Pie" Niveau hat. Da werden einem Jäger Tapirhoden angeboten weil er seine Frau nicht schwängern kann und dieser beißt natürlich herzhaft hinein während sich seine Freunde kaputt lachen. Gutmütig bietet ihm ein älterer Herr im Maya-Dorf besondere Blätter an die er sich vor dem Sex auf sein Gemächt reiben soll, dann würds schon hinhauen. Doch die Blätter sorgen hingegen für ein ordentliches Brennen in seinem Schritt wie auch im Mund der Frau. Hört sich alles wirklich komisch an, aber Mel Gibson ging hier offensichtlich den Weg zuerst einige möglichst spaßige und ausgelassene Szenen zu präsentieren, um die nachfolgenden 100 Minuten noch schockierenden wirken zu lassen. Denn nach der ca. 30 minütigen Einführung gibts bis zum Abspann rein gar nichts mehr zu lachen.
Stattdessen serviert Mel Gibson ein unheimlich packendes Action-Abenteuer in der faszinierenden Welt der Mayas. So überzeugend wurde diese Epoche und Kultur wohl noch nie präsentiert. Man fühlt sich stellenweise selbst wie im Südamerikanischen Urwald inmitten von dutzenden Mayakriegern.
Die Atmossphäre trägt viel dazu bei, dass der Film den Zuschauer zu fesseln weiß. Beim Herzstück des Films, einer langen Verfolgungsjagd quer durch den Dschungel zwischen dem Hauptdarsteller und einer Hand voll Jägern, beißt man nicht nur einmal die Zähne zusammen. Unglaublich packend dargestellt, toll gespielt und herausragend gefilmt, überzeugt dieser Teil des Films am meisten.
Aber auch der Rest des Films ist atmosphärisch dicht, Bildgewaltig und alles andere als ein langweiliger Historienschinken.
Alle Skeptiker sollten dringend einen Blick riskieren!

8/10