Die Welle

Die Welle

Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Dennis Gansel

Darsteller: Jürgen Vogel
Max Riemelt
Christiane Paul
Jennifer Ulrich
Jacob Matschenz
Frederick Lau
Cristina do Rego

Inhalt@OFDB

"Die Welle" habe ich mir im Kino geschenkt, denn ich denke nicht das die Atmosphäre im Kino angemessen gewesen wäre. Somit habe ich auf die Heimkinoversion gewartet, welche nun in der Videothek lag.
Jeder weiß wohl worüber "Die Welle" handelt. Ein Schulprojekt über Autokratie gerät langsam aber sicher aus der Fugen und Lehrer wie auch Schüler lassen sich mitreißen von ihrer neuen Gemeinschaft, Die Welle. Sie tragen alle weiße Hemden, haben eine eigene Begrüßung und halten zusammen. Dafür werden alle die nicht dazugehören, die nicht weiß tragen z.B., ausgegrenzt. Es kommt gar zu Vandalismus in Berlin. Die Mitglieder der Welle sprühen ihr Wellen Logo auf Fensterscheiben und das Rathaus.
Die Schülercharakter in "Die Welle"sind eigentlich alles sehr extreme Charaktere. Jetzt könnte man zum einen sagen "Uh, KLISCHEE!", zum anderen ist dieser Schritt aber auch gut, denn so sieht man die Auswirkungen des Schulprojekts, welches ja nur 5 Tage läuft, am aller deutlichsten. Es gibt also die typische Charaktere: Den einfachen Sportler mit zerüttetem Elternhaus, den etwas dümmlichen Typen der Zuhause keine Beachtung findet, die Single-Frau die neben ihrer bestimmenden Freundin kein Land sieht, die Gruppe Prolls die erst nicht mitmachen wollen aber dann doch zum sturen Mitläufer werden oder den Türken der nun endlich nicht mehr als "Der Türke" angesehen wird. Wirklich kapieren was dort vorgeht und sich von Anfang an dagegen wehren, das tun nur die eben schon bestimmende und beliebte Freundin und eine Ökofrau. Alle anderen gehen blind mit der Welle mit, finden doch die meisten hier endlich Anerkennung, da alle in der Gruppe gleich sind. Es herrscht nun einmal keine Individualität mehr, keiner ist mehr besser oder schlechter als andere.
Leider verliert der Film bei der genauen Zeichnung der Schüler den Lehrer Rainer(Jürgen Vogel) aus den Augen. Wenn der Film dem Ende näher kommt, ist Rainer plötzlich auch wie besessen von der Welle. Vorher gab es dafür aber nur wenige Anzeichen, somit kommt das ganze etwas plump daher und wirklich glauben konnte ich das nicht. Seine Freundin wirft ihm sogar vor, er sei in den letzten Tagen ein riesen Arschloch geworden, Anzeichen gibt es dafür aber für dern Zuschauer nur sehr wenige. Die Schüler-Rollen allerdings werden wirklich super aufgebaut und auch größtenteils gut gespielt. Einige Diskussionen zu Beginn des Films wirkten arg aufgesetzt, aber das legte sich schnell und alles wirkte schon recht real. Alles in allem ein gelungener Film. Ich schwanke hier zwischen 7 und 8, gebe der Erstsichtung aber mal die 8.

8/10