Hancock

Hancock
Originaltitel: Hancock Erscheinungsjahr:2008 – Regie: Peter Berg

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Darsteller: Will Smith, Charlize Theron, Jason Bateman, Jae Head, Eddie Marsan, David Mattey, Maetrix Fitten

Filmkritik: Will Smith ist einer dieser Schauspieler, die jeden Film zur Goldgrube machen können. Das wurde den Produzenten in Hollywood recht schnell klar. Trotzdem macht er nicht übermäßig viele Filme. Wenn er aber einen macht, dann meist einer der großen Blockbuster Filme die viel Geld erwirtschaften müssen. Smith ist ein echter Kassenmagnet. Wenn man seinen Namen liest, weiß man meist was man für einen Film bekommt.

Der Trailer zu Hancock kam kurz nach seinem letzten Film „I am Legend“ ins Netz und wurde direkt zum Kult. Ein Superheld der nicht schnieke ist, sondern ein Alkoholiker und Rüpel? Das war mal was relativ neues. Allerdings wurde Hancock von den meisten Kritikern und auch vielen normalen Zuschauern eher mit geteilten Meinungen bedacht. Aber erstmal zur Story:

John Hancock(Will Smith) ist also ein Superheld in L.A. Doch durch seine Art, immer wenn er jemanden rettet immense Schäden zu verursachen und sich auch sonst wie die Axt im Walde aufzuführen, ist er bei den Einwohnern und der Polizei alles andere als beliebt. Zufällig rettet er den PR-Berater Ray(Jason Bateman) vor einem anrollenden Zug und dieser bietet Hancock nun an, sein neuer PR-Mann zu werden um das Image von Hancock aufzupolieren. Doch die Stadt L.A. will Hancock ins Gefängnis schicken um für seine Taten zu bezahlen. Ray rät Hancock dem Folge zu leisten und so wandert John in den Bau. Doch da bleibt er nicht lange, die Kriminalität greift um sich und Hancock muss zu Hilfe eilen. Zu allem Überfluss knistert es dann noch zwischen Hancock und Rays Frau Mary (Charlize Theron), die sich ihm gegenüber schon immer seltsam verhielt. Ob sie etwas zu verbergen hat?…

Erwartet hatte ich wirklich viel vom Film. Der Trailer verspricht eine lockere Komödie mit einem rüpelhaften Superhelden und Will Smith schien die Idealbesetzung zu sein. Dazu Peter Berg(Very Bad Things, Welcome to the Jungle) als Regisseur, den ich auch recht gut finde. Vor dem Film hatte ich mir einige Reviews angesehen und war ein wenig geplättet durch den weiteren Storyverlauf, denn damit hatte ich nicht gerechnet. Es schien aber gut gewesen zu sein, dass ich das vorher wusste, denn sonst wäre ich wohl mehr enttäuscht worden.

Das was der Trailer vorgibt ist der Film nämlich nur bedingt. Und da beginnen die Probleme mit denen der Film zu kämpfen hat. Er weiß hin und wieder nicht so genau was er denn nun sein möchte. Mal ist er wirklich witziges Komödien-Kino und dann wieder Herzschmerz-Plattitüde und Charakter-Studie samt gebrochenem Helden. Der zweite Part wirkt aber im Film immer so dermaßen aufgesetzt und die Übergänge zwischen den beiden Stilen sind so abrupt, dass es einfach stört, dass so eine Story dazu gedichtet wurde. Der Film ist bemüht zahlreiche Tabubrüche zu begehen. Trinkender Held, er pöbelt die Bevölkerung an, schlägt Kinder und zerstört alles. Dies wirkt aber nur solange wie man das den Machern auch glaubt. Doch je weiter die Story fortschreitet, so mehr denkt man irgendwann, dass sich die Macher für die rüpelhafte erste Hälfte entschuldigen wollen und das Publikum davon überzeugen wollen, dass alles doch nur „Spaß“ war und nun wieder Ernst herrscht im Film.

Die eingeschlagene Richtung ist bestenfalls durchschnittlich. Man hat zwar Spaß in der ersten Hälfte des Films, keine Frage, wobei man die Höhepunkte aber auch aus dem Trailer kennt, der ein Action-Szenen-Best-of ist. Die wirkliche Story wird im Trailer, wohl aus gutem Grund, nicht erwähnt, denn mit dem jetzigen Trailer bekommt man definitiv viel mehr Leute ins Kino. Der zweite Will Smith Patzer für mich dieses Jahr. Klar, I am Legend war ein 2007er Film der in Deutschland aber erst 2008 lief. Smith sollte aufpassen nicht so abzurutschen wie z.B. sein Kollege Nicholas Cage, der momentan auch in diesem Bereich festhängt. Klar, beide fahren weiterhin Geldkarren in die Studios, aber ihren Ruf steigern beide damit auch nicht.

Notiz am Rande was mir im Film ebenfalls aufstieß: Hancock rettet eine Polizisten vor einer Bande Geiselnehmern. Wieso muss erwähnt werden, dass der Ehemann der Frau in Irak gefallen ist und zwei Kinder zurückgelassen hat? Ich verstehe es nicht…

Filmbewertung: 6/10