Ich – Einfach unverbesserlich

Ich – Einfach unverbesserlich
Originaltitel: Despicable Me – Erscheinungsjahr: 2010 – Regie: Name Pierre Coffin, Chris Renaud

Darsteller: Russel Brand, Jason Segel, Steve Carrel(im O-Ton)

Filmkritik: Da haben wir sie wieder. Die „Familienfilme“, die im Bestfall alles bieten sollen. Gags für die Kleinen, Gags für die Großen, Abenteuer, Spaß und alles in so einem richtigen Mischverhältnis, dass keiner aus der Zielgruppe „Alle“ nachher sagen kann: Das war aber doof! Ist das „Ich – Einfach unverbesserlich“ gelungen?

Jupp, verdammt gut sogar. Der Film handelt von dem Superschurken Gru, der immer noch auf die eine Chance wartet sich richtig zu profilieren. Sein Ziel deswegen: Den Mond schrumpfen und stehlen! Der Kleinmacherstrahler dazu wird ihm von Jungkonkurrent Vektor („Vektor, nicht ‚Viktor’, dass war mein Strebername!“) wortwörtlich vor der Nase weggeschnappt und niemand kommt in dessen Festung. Niemand, außer die keksverkaufende Dreimädchentruppe aus dem klischeebösen Kinderwohnheim nebenan. Die werden natürlich fluchs adoptiert, um dem verhassten Konkurrenten hinterrücks einige Roboterkekse einzuschmuggeln, aber leider passiert das Unvermeidliche: Grus fiese Fassade beginnt zu bröckeln und der Mondraub liegt auch noch auf dem selben Termin wie das Vortanzen der Kleinen. Was soll nur getan werden?

Soviel zur pädagogisch wertvollen Grundgeschichte, die mit viel, oftmals sogar überraschend lustvoll gemeinem Slapstik gestreckt wird. Ob da jetzt Gags über zerquetschte Kinder in eisernen Jungfrauen gemacht werden oder auch mal eben Todesdrohungen an Nachbarshunde ausgesprochen werden, der Humor ist in Maßen überraschend fies für einen „Kinderfilm“. Natürlich nicht so stark, dass es die Kleinen traumatisiert, aber auf jeden Fall so sehr, dass auch die älteren Semester so einiges zum Lachen kriegen. Obendrauf gibt es überzeichneten Irrsinn en masse, wenn die gelben Helferlinge unseres Lieblingsschurken mal wieder Blödsinn machen, Sachen zusammenbauen oder einfach nur durchs Bild laufen. Selbst der (in diesem Film ebenfalls unaufdringliche, aber ziemlich imposante) 3D Faktor des Geschehens wird von den kleinen Kerlchen zum Schluss hin noch auf die Schüppe genommen. Apropos Schluss: Es dürfte wohl so ziemlich Jedem klar sein, wie das Ganze ausgeht, auch wenn das Geschehen bis dahin einige Haken schlägt.

Obendrauf zum Inhaltlich ziemlich perfekt abgemischten Geschehen gibt es einen extrem gut angepassten und die Atmosphäre des Films perfekt unterstützenden Soundtrack, produziert von Pharrell Williams. So kann man zum Schluss eigentlich maximal kritisieren, dass der Film eben so ziemlich ALLE unterhalten dürfte und damit vielleicht für manch einen eben nicht komplett passen dürfte. Für ältere Semester hätte der Unterton manches Mal noch deutlich zynischer sein können (was nicht unpassend gewesen wäre), Jüngere verstehen sicherlich einige Gemeinheiten (hoffentlich) noch nicht und wissen bei manchen Anspielungen einfach nicht worum es geht. Und deshalb kommt man am Ende wohl „nur“ auf eine 

Filmbewertung: 8/10

Eben weil „Ich – Einfach unverbesserlich“ einfach alles auf einmal will und manch tragische Töne zwar angerissen, aber für die Allgemeinwirkung dann doch nicht ganz zu Ende gebracht werden. Aber „Der Film ist für Jung und Alt einfach super unterhaltsam!“ ist doch auch schon mal was. Beide Daumen hoch für diesen „gru“mmeligen Typen (ok, entschuldigen Sie das Wortspiel) und seine gelben Helferlingmutationen.