Megaforce

Megaforce
Originaltitel: Megaforce – Erscheinungsjahr: 1982 – Regie: Hal Needham

Darsteller: Barry Bostwick, Michael Beck, Persis Khambatta, Edward Mulhare, George Furth, Henry Silva, Mike Kulcsar, Ralph Wilcox, Evan C. Kim, Anthony Pena, J. Víctor López, Michael Carven

Filmkritik: General Ace Hunter(Barry Bostwick) leitet die geheime Elitetruppe Megaforce, die überall eingreift, wo Menschen oder ganze Nationen in Gefahr sind. Als der berüchtigte Terrorist Duke Guerrera(Henry Silva) die demokratische Freiheit eines Wüstenvolkes bedroht und alle regulären Kräfte des Volkes nichts gegen den Schwerverbrecher ausrichten klnnen, wenden sich die Bedrohten aber auch die US-Regierung in Gestalt von Gen. Edward Byrne-White(Edward Mulhare) an Hunter und seine mutigen Männer. Ohne zu Zögern bricht Hunter auf, um sich in den Kampf seines Lebens zu stürzen…

„Megaforce“ ist einer dieser Filme die man nicht nach normalen Maßstäben bewerten kann. „Megaforce“ ist ein Kind der 80er, vielleicht sogar eine sehr nahe Verwandte der absoluten Mutter der 80er. „Megaforce“ ist schräg, peinlich, witzig und eigentlich irgendwie auch verdammt schlecht. Aber „Megaforce“ ist auch unglaublich unterhaltsam.

Allein die Story klingt so dermaßen an den Haaren herbeigezogen, dass man das alles kaum in Worte fassen kann. Eine geheime Splittergruppe die irgendwo in der Wüste operiert und einen Terroristen ausschalten will, das klingt ja noch mit am glaubwürdigsten. Aber das diese Truppe wirklich „Megaforce“ heißt und der Anführer, Ace Hunter, in einem hautengen Outfit herumstolziert, mit Föhnfrisur, Bart und blauem Stirnband? Da fangen die seltsamen Anhäufungen totaler Schrägheit schon an. Die Truppe hat die neuste Technik und die besten Männer. Sie haben Sandbuggys und Motorräder mit Raketenabschussrampen und Laserwaffen. Zudem steht ihn eine Technologie zur Verfügung um Hologramme in die Landschaft zu setzen. Der Einsatzbereich dieser Technik im Film ist, nunja, beschränkt. Es wird mehrmals eine Frau am Strand in die Landschaft gesetzt, auch der große Angriffsplan gegen den Schurkenstaat wird mit dieser Technik erklärt. Zudem wird bei jeder Panzerarmee, die die Jungs von „Megaforce“ sehen vermutet es handelt sich dabei auch um ein Hologramm, stimmen tut dies allerdings nie.

Warum ist „Megaforce“ nun so witzig? Nun ja, zum einen ist „Megaforce“ einer der wenigen Ausnahmefälle wo ich definitiv zur deutschen Synchrofassung raten muss, denn hier wird auf bestem Rainer Brandt Niveau herumgeblödelt das man manchmal seinen Ohren nicht traut. Neben Sprüchen wie „Denke daran, die Guten gewinnen immer, selbst in den 80er Jahren“ oder anderen Peinlichkeiten scheut sich der Film auch nicht zu Angriffen unter die Gürtellinie der Marke „Guck dir die schwarze Sau an.“ als Reaktion darauf, dass der Schwarze Megaforce-Kollege gerade den Rubik’s Cube gelöst hat. Die meisten Sprüche kommen plötzlich und in der Regel hat man Probleme während des Films einen Schluck zu trinken, denn man könnte es im nächsten Moment direkt wieder ausspucken müssen.

Die Action in „Megaforce“ ist kindgerecht bescheuert. Verletzt wird im Grunde keiner. Als dann doch mal einer von seinem Motorrad fällt, wird Extra eine Wiederholung eingespielt in welcher erklärt wird, dass er dabei nicht verletzt wurde. Mit den Motorrädern und den Buggys knacken die „Megaforce“ Jungs sogar tonnenschwere Panzer mit Leichtigkeit. Und weil General Ace Hunter ein derart bunter Hund ist, kommt sogar der Anführer der Truppen des Schurkenstaats auf einen Tee vorbei und die beiden plaudern über alte Zeiten und den gerade laufenden Kampf, bevor sie sich wieder die Raketen um die Ohren hauen. Wo gibt es solch nette Bösewichte sonst noch? Am Ende des Films wird sich sogar fein verabschiedet.

Was so Darsteller wie Edward Mulhare(Devon aus „Knight Rider“) oder Barry Bostwick(Bürgermeister aus „Spin City“) in einem derartigen Quatschfilm zu suchen haben? Das muss wohl mit der besonderen Zeit der 80er Jahre zusammen hängen. Regie bei diesem Werk des Wahnsinns führte übrigens Hal Needham, Ex-Stuntman und Regisseur von Filmen wie „The Cannonball Run“ und „Smokey and the Bandit“.

„Megaforce“ sollte am besten mit mindestens 2 Personen verabreicht werden. Alkohol ist dabei nicht erforderlich aber bestimmt nicht abträglich. Das Vollbild VHS-Tape auf Deutsch stellt zudem die beste Fassung des Films da, da man so nicht nur die besten Sprüche bekommt sondern auch noch mindestens eine Schatten-Spielerei die beim Kinoformat am unteren Bildrand abgeschnitten wurde. „Megaforce“ kann man gar nicht ernst nehmen, selbst wenn man dies wollte, denn auch der Film macht keinen Hehl daraus, dass er ziemlicher Quatsch ist. „Megaforce“ ist unterhaltsam, hat interessante Schauspieler und sogar ganz gut gefilmte Action zu bieten. Wirklich sehenswert machen ihn aber seine Sprüche und der durchweg vorhandene „Yeah, that’s total bullshit“-Faktor. Klare Empfehlung!

Filmbewertung: 7/10