Ninja

Ninja

Eingefügtes Bild

Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Isaac Florentine

Darsteller: Scott Adkins
Tsuyoshi Ihara
Mika Hijii
Todd Jensen
Togo Igawa
Garrick Hagon
Miles Anderson

Die aktuelle Zusammenarbeit zwischen Regisseur Isaac Florentine und Darsteller Scott Adkins für "Nu Image" hört auf den Namen "Ninja". Nach vielen Filmen zum Thema in den glorreichen 80er Jahren, war das Genre irgendwann nicht weiter beachtet worden. Dabei gehörten damals Filme wie "American Ninja" mit Michael Dudikoff zu dem besten im Action-Bereich und machen auch noch heute jede Menge Spaß. Höchste Zeit also das "Nu Image" was tut, und mit "Ninja" ist es ihnen wirklich gelungen in die Ninja-Fußstapfen der Vorbilder von damals zu treten.

Der Westländer Casey wächst, nachdem beide Elternteile starben, in einer Ninja-Schule eines Sensei auf. Dort lernt er die hohe Kunst des Ninjutsu. Neben ihm trainieren noch viele andere dort, selbst Namiko, die Tochter des Sensei-Meisters. Zu ihr fühlt sich Casey hingezogen, was ein anderer Schüler, Masazuka genannt, aber gar nicht so gerne sieht. In einem Duell rastet Masazuka aus und bringt Casey fast um. Daraufhin verbannt der Sensei ihn von der Schule. Masazuka ist gedemütigt.
Während Casey und die anderen Schüler weiter zu Ninjas ausgebildet werden, bildet sich Masazuka mit Auftrags-Morden für Firmen-Mogule weiter. Am Ende der Ninja-Ausbildung taucht Masazuka dann wieder bei der Schule auf, und verlangt das der Sensei ihm das legendäre Yoroi Bitsu gibt. Dies ist eine Truhe welche die Ausrüstung des letzten Koga Ninjas enthält. Eine Auszeichnung für den besten Schüler. Der Sensei weigert sich und Masazuka zieht von dannen, aber natürlich nicht ohne den Sensei zu warnen, das dies eine dumme Entscheidung war. Casey, Namiko und 2 namenlose nehmen die Kiste und fliegen nach New York um die Truhe dort in einem Uni-Tresor zu verstauen. Masazuka taucht an der Ninja-Schule auf und verarbeitet alle Schüler sowie den Sensei zu Hackfleisch. Durch Zufall erfährt er noch, dass Casey und Namiko in New York sind und macht sich ebenfalls auf den Weg…

Simple Story und platte Charaktere, für einige Filme sind dies Todesurteile, für "Ninja" könnte man sogar von Qualitätsmerkmal sprechen. Dadurch das die Story so simpel und schnell erzählt ist, steht viel Platz für jede Menge Action zur Verfügung. Und wie man Isaac Florentine und Scott Adkins kennt, lassen die sich das nicht zwei Mal sagen, und brennen von Beginn an ein wahres Action-Feuerwerk ab. Der Film kann getrost als "Daueraction" bezeichnet werden, es vergehen kaum ein paar Minuten Leerlauf, dann beginnt auch schon die nächste Keilerei. Ninjafilm-Typisch werden Casey dutzende von gleich angezogenen Schergen an diversen Kampfplätzen(U-Bahn, Appartement, Ninja-Schule Baustelle, Straßenschlucht, Cafe) entgegen geworfen, bevor er dann im Finale auf den Endgegner Masazuka trifft. Das ganze erinnert in seiner Einfachheit an ein X-beliebiges Prügelspiel, aber macht als Film trotzdem jede Menge Spaß.
Die Kämpfe sind spektakulär, mit Fäusten, Tritten, Handkanten, Schwertern, Pistolen und Gewehren sind auch alle gängigen Kamptechniken abgedeckt und wohl auch die meisten Todesarten gleich mit(inkl. jemanden aus einer fahrenden U-Bahn vor eine andere werfen).
Scott Adkins fegt wieder wie ein junger Gott durch die stets reichlich vorhandenen Handlanger. Isaac Florentine muss abermals für ein paar Szenen die Zeitlupe bemühen, damit man Adkins ganzes Können auch angemessen bewundern kann. Die Kameraführung ist allgemein äußerst ruhig und jeder Kampf wird im Detail gezeigt. Hier muss nichts verwackelt gezeigt werden, z.B. weil der Schauspieler keine Ahnung von Kämpfen hat(Jason Bourne), hier ist mit Adkins ein Vollprofi am Werk. Scott Adkins ist einfach wieder mal die Wucht in Fäusten.

Irritiert war ich zunächst wegen dem hohen Anteil an CGI-Blut, dachte Nu Image würde das nicht so häufig einsetzen. Dies wirkte zunächst arg befremdlich und man sieht halt direkt das es nicht echt ist. Aber man gewöhnt sich dran und etwas echtes Kunst-Blut ist auch noch vorhanden. Trotzdem geht dadurch aber vor allem Old-School-Atmosphäre flöten. Es gibt an 2,3 kleinen Stellen ebenfalls CGI-Effeke, die auch dort nicht sehr überzeugend sind. Hier gibt der Film seine B-Wurzeln Preis. Ansonsten war ich aber sehr überrascht und erfreut, wie hochwertig "Ninja" aussieht. Würde am Anfang nicht Nu Image stehen, hätte man zunächst nicht vermutet, dass dies ein Action-B-Movie ist. Schöne Schauplätze und einfach nette Set-Designs täuschen sehr gut über das wahrscheinlich eher niedrige Budget hinweg.

Isaac Florentine und Scott Adkins können gern noch viele Filme dieses Kalibers zusammen machen. Nachdem mir vor kurzem schon "Special Forces" von den beiden sehr gut gefiel(wo Adkins aber keine Hauptrolle hatte), kann er hier als Hauptdarsteller(nach "Undisputed 2") wieder Kampfstark überzeugen. Der Film weiß sehr gut zu unterhalten, die Inhaltsleere fällt eigentlich nie auf. Stellenweise freut man sich gar, das man nicht auf irgendeine lahme Story warten muss(wie in vielen anderen B-Filmen) und stattdessen eine feine Action-Szene nach der nächsten serviert bekommt. Ninja Fans und vor allem Freunde von Adkins Kampfkunst werden den Film lieben. Aber auch alle anderen die gerne wieder einen Action-Film ohne viel Klimbim sehen wollen, treffen mit "Ninja" eine sehr gute Wahl.

8/10