The Goonies – Die Goonies

Die Goonies
Originaltitel: The Goonies- Erscheinungsjahr: 1985 – Regie: Richard Donner

Darsteller: Sean Astin, Josh Brolin, Jeff Cohen, Corey Feldman, Kerri Green, Martha Plimpton, Jonathan Ke Quan, John Matuszak, Robert Davi, Joe Pantoliano, Anne Ramsey, Lupe Ontiveros

Filmkritik: Reiche Investoren wollen die Wohnungen von einer Gruppe Teenagern abreißen und dort einen Golfplatz bauen. Die Goonies genannte Truppe kann dies jedoch nicht zulassen und sucht in einer verzweifelten Tat auf dem Dachboden des Vaters der ein Museum leitet nach einer Lösung. Sie finden eine alte Piratenschatzkarte und machen sich auf die Suche nach dem großen Piratenschatz.
Etwa zur selben Zeit brechen die italienischen Gangsterbrüder Fratelli mit Hilfe ihrer Mutter aus dem Gefängnis aus. Sie verstecken sich ausgerechnet in dem verlassenen Klippen-Restaurant in dem auch die Schatzsuche der Goonies beginnt. Verfolgt von den Gangstern fliehen die Goonies in ein Höhlensystem unter dem Restaurant und versuchen durch das mit Todesfallen gespickte Labyrinth die Gangster abzuschütteln und den Schatz zu finden…

Was macht man, wenn man einen der Kinderklassiker der 80er bis heute nicht gesehen hat? Einfach auf Blu-ray nachkaufen, so tun als sei man 8 Jahre alt und den Film trotzdem anschauen natürlich.
Der 80er Klassiker „The Goonies“ ging jahrelang an mir vorbei also war es mal an der Zeit diese Lücke zu schließen. Wahrscheinlich war es die Tatsache, dass Spielberg seine Finger mit im Spiel hatte, das mich lange von der Sichtung abhielt. Doch der Film ist ja Gott sei Dank noch aus der Zeit als Spielberg wirklich gut war.

„The Goonies“ hat alle Qualitäten die einen Jungendfilm der 80er ausgezeichnet hat. Es geht zwar um eine Gruppe Kinder, aber der Film ist nicht kindisch. Es gibt eine gesunde Härte, das S-Word fällt erfreulich oft und auch sonst wirken einige Knirpse erfreulich frühreif. So z.B. in einer Szene, als Chunk, der Tölpel der Truppe, eine Statue fallen lässt und versehentlich den Penis der Figur abbricht:
„Oh my GOD! That’s my mom’s most favorite piece!“
„You wouldn’t be here if it wasn’t.“

Aber auch die generelle Handlung kommt recht erwachsen daher. Zwar werden die bösen Gangster doch ab einem bestimmten Punkt zu Klamauk-Statisten degradiert, aber die Einführung der Gangster, das geheime Versteck und der völlig entstellte dritte Sohn der Gauner-Mama, genannt Sloth, ist schon recht schaurig und auch etwas verstört für einen Jugendfilm.

“First you gotta do the truffle shuffle.” Mouth

Doch man merkt auch, dass „The Goonies“ mehr in Richtung Abenteuerfilm geht als sich wirklich um seine Figuren zu kümmern. Ein schönes Coming-of-age Feeling wie beim recht ähnlichen „Stand By Me“ stellt sich nur sehr selten ein. „The Goonies“ legt den Fokus klar auf die Erkundung von dunklen Höhlen und das überstehen von Gefahren auf der Suche nach einem Piratenschatz um den drohenden Verkauf des Familienhauses abzuwenden.

Dabei zitiert sich der Film überraschend geschmackssicher durch die Filmgeschichte. Hier wird nebenbei James Bond, „The Great Escape“ und sogar „Superman“ zitiert, immer auch direkt mit Verwendung der Filmmusik. Sehr gelungen.

Spannung entwickelt sich zwar zumindest heute nur noch wenig, denn das die Kids am Ende des Regenbogens einen Schatz finden werde war genauso klar, wie das am Ende alles gut werden wird…und nicht nur weil Steven Spielberg produziert hat. Es ist einfach die spaßige Atmosphäre, die tollen und sehr sympathischen Darsteller und die gut erzählte Geschichte die fein zwischen „Familientauglich“ und „Hart an der Grenze“ herumtänzelt aber jederzeit alles fest im Griff hat. Man kann wohl mit Fug und Recht sagen das SOLCHE Filme heute nicht mehr gemacht werden.

Filmbewertung: 8/10