Deadwood – Season 1

Deadwood – Season 1

Eine Westernserie, wie lange gabs das schon nicht mehr? Als der Pay-Tv-Sender HBO("Sopranos", "Six Feet Under") 2004 "Deadwood" ins TV brachte, war die Begeisterung groß. Ein dreckiger Western, voller Schlamm, Flüchen, Blut und Abschaum. Dazu basiert das ganze sogar auf wahren Begebenheiten und größtenteils echten Charakteren.
Auch ich habe einst mit "Deadwood" begonnen(noch auf Deutsch damals), habe jedoch nach ca. 4 Folgen wieder aufgehört, da ein mir liebgewonnener Charakter früh das Zeitliche segnete und ich mir die Serie nur schwer ohne ihn vorstellen konnte.
Vor kurzem habe ich nun aber erneut mit der Serie begonnen, den Flüchen und der gesamten Serie zuträglich natürlich im besseren O-Ton. "Deadwood" fesselte mich auch diesmal und mit dem frühen Tod der Figur im Auge, konnte ich mich auch jetzt viel besser auf die Figuren einlassen.
"Deadwood" bietet die typischen HBO-Qualitäten. Eine dichte Erzählung, eng zusammenhängende Folgen(mehr als wenige Minuten bzw. ein paar Stunden Abstand gibt es nicht zwischen den Episoden), starke Darsteller und hohe Productionvalues sprechen für "Deadwood".
Eine wirkliche Hauptrolle ist kaum auszumachen. Der erste im Cast ist zwar Timothy Olyphant als Ex-Sheriff Bullock, aber er tritt in Season 1 in vielen Folgen nur als Randerscheinung auf. Doch das Staffelende prophezeit eine Erweiterung seiner Rolle.
Grandios, in jeder Szene und somit im gesamten Schauspiel ist besonders Ian McShane als Bordell- und Bar-Besitzer Al Swearengen. Die "Fucks per Minute" die er absondert erreichen stellenweise schwindelerregende Höhen und sein Wandern auf dem schmalen Grat zwischen Gut und Böse ist einfach nur ganz groß. Am ehesten kann man ihn wohl mit Tony Soprano vergleichen, der ähnlich dünn auf diesem schmalen Pfad wanderte.
Insgesamt ist "Deadwood" für jeden Westernfan ein Fest, auch wenn die Serie klar komplexer ist als die meisten Genre-Filme und sich daher wohl mehr an den anspruchsvollen Fan richtet. Für diesen ist die Serie aber wahrlich ein Augenschmaus. Gute:

8/10