Generation Kill – Season 1

Generation Kill

Generation Kill gibt Einblick in den Schrecken aber auch den Wahnsinn und die Kuriositäten der Invasion des Iraks. Unfähige Vorgesetzte, fehlerhafte und wahnsinnige Befehle, kuriose Befehlsketten aber eben auch bedrückenden Krieg, etliche zivile Opfer, Fehlverhalten von Soldaten und die Erkenntnis das der heutige Krieg stellenweise sehr langweilig sein kann.
Die Mini-Serie, bestehend aus 7 Folgen á 65 Minuten, folgt dabei die meiste Zeit einer Gruppe Marines in ihrem Hum-Vee. Die Marines, die eigentlich Aufklärungsarbeiten zu Fuß machen, gehören mit ihrem Bataillon hier plötzlich zur Sperrspitze der Invasion. In ihren ungepanzerten Hum-Wees fühlen sie sich daher nicht sehr wohl, aber Befehl ist Befehl.
Wie die Charaktere die Kriegs-Situation angehen ist stellenweise einfach bemerkenswert. Ist man es aus Kriegsfilmen von früheren Kriegen gewohnt, dass keiner der Soldaten gerne kämpft oder jemanden tötet, fordern viele Soldaten es geradezu heraus, sind fast heiß darauf "Hajis" abzuknallen. Die Serie bleibt dabei grundsätzlich weitestgehend ohne Wertung, lässt den Zuschauer als stillen Beobachter vor Ort und selbst entscheiden wie er zum Gezeigten steht. Der herrlich sarkastisch ironische Unterton der Folgen gibt aber trotzdem ein wenig die Richtung und Sichtweise der Serie vor und ist darüber hinaus eine der größten Stärken.
Bemerkenswert sind ebenfalls die äußerst authentischen Drehorte sowie die unheimlich gut besetzten Rollen. Man würde sogut wie jedem ohne Probleme einen Marine abnehmen.
Besonders hervorzuheben sind  an dieser Stelle Hauptdarsteller Alexander Skarsgård, Lee Tergesen als Reporter vom Rolling Stone Magazine, der die Hauptdarsteller-Gruppe ebenfalls begleitet und "Godfather" Chance Kelly als Lt. Col. Stephen ‚Godfather‘ Ferrando. Aber im Grunde gibt hier so gut wie jeder eine starke Performance.
"Generation Kill" macht jederzeit den Eindruck einer unheimlich authentischen Aufbereitung des Krieges. Was die Typen die hier in den Krieg ziehen erleben, wirkt jederzeit sehr real, beinahe als wäre es eine Doku, allerdings weitaus unterhaltsamer. Ich denke wenn man sich erst "Generation Kill" ansehen würde und dann einen Film wie "The Hurt Locker" würde man bei einigen Szenen in "The Hurt Locker" nur noch mit dem Kopf schütteln. Großartige Mini-Serie.

10/10