Strike Back – Season 1

Strike Back – Season 1

„Strike Back“ ist die britische Antwort auf „24“. Mit einer Mischung aus dem Konzept der US-Serie und einer Prise Militärshooter der Marke „Call of Duty“ wurde auf Basis der Literaturvorlage von Shawn Ryan eine 6 teilige Mini-Serie entwickelt die sich nur selten vor den späteren Staffel der Serie um Jack Bauer verstecken muss.

In „Strike Back“ geht es um den pensionierten Ex-Soldaten John Porter. Nach einem fatalen Einsatz, kurz vor der Invasion des Iraks, begibt er sich in den vorzeitigen Ruhestand. Doch als 2010 eine Reporterin entführt wird und der einzige Hinweis Erinnerungen in Porter wachrüttelt, die auf eine Verbindung zu den Ereignissen von 2003 hindeuten, begibt er sich zurück in den aktiven Dienst und somit direkt an den Einsatzort an dem damals alles schief ging, im Herzen von Basra im Irak.

Die Serie gliedert sich in 6 Folgen, wobei immer 2 Folgen als Doppelfolge verstanden werden können die recht eigenständig sind. Es gibt zudem eine globale Handlung/Verschwörung die sich über alle 6 Episoden erstreckt und sich um Porter und einen langjährigen Freund dreht, doch diese ist in 4 der 6 Folgen derart dünn, das man diese beinahe gänzlich ignorieren kann. Dies ist etwas schade, denn durch die Losgelöstheit der einzelnen Folgen geht „Strike Back“ ein bisschen die Spannung flöten. Zwar sind die 3 Einsätze alle sehr spannend, kreativ und actionreich umgesetzt, doch mit einer fesselnden allumspannenden Handlung hätte die Serie definitiv noch mehr Freude gemacht.

Ganz im Stil von Jack Bauer kämpft sich John Porter in der Serie mit allen Mitteln an Informationen, Geiseln und das Ziel seiner Mission. Dabei sind die Schauplätze immer glaubwürdig. Man fühlt sich jederzeit mitten in Irak, Zimbabwe oder Afghanistan. Hier wurde beim Setdesign und der Kulisse erstklassige Arbeit geleistet. Der typische Brit-Humor, der zwar recht dezent gehalten ist aber immer noch vorhanden ist, würzt die spannende Handlung zudem immer wieder und regt zum schmunzeln an. Besonders in Episode 3 weiß ein Computerexperte als Sidekick sehr zu gefallen. An „24“ erinnern vor allem die Episoden 3 und 4 die in Afrika spielen. Ähnlich wie Jack Bauer in seinem Spielfilmdebut muss auch Porter während seines Einsatzes hier einige Kinder retten. Zudem ist das Finale in der vierten Episode das Actionhighlight der Serie.

Der Spannungsbogen der Episoden ist gut, der allumfassende Handlungsbogen der ganzen Episoden ist wie erwähnt eher schwach. Meist wird erst am Ende einer Episode wieder ein kurzer Schlenker dahin gemacht, was in der nachfolgenden Episode dann aber wieder unter den Tisch fällt. Die Auflösung des Ganzen im Finale von Episode 6 ist zudem alles andere als befriedigend.

Dafür können aber die 6 Einzelepisoden bzw. die drei Doppelfolgen durchweg überzeugen. Die Action stimmt, ist gut inszeniert und sogar mit Oldschool-Blutbeuteln gewürzt. Die Productionvalues sind durchweg hoch und die Darsteller sind ebenfalls recht überzeugend, auch wenn ausgerechnet dem Hauptdarsteller doch etwas Charisma fehlt. Insgesamt aber wirklich packende Serienunterhaltung in hübschem Gewand.

8/10